Marksburg | |
Standort | Braubach am Rhein |
Zeitraum | 2017-2018 |
Bauherr | Deutsche Burgenvereinigung e. V. unter Präsidentin Prof. Dr. Barbara Schock-Werner |
Direktbeauftragung | |
Foto Ben Kuhlmann |
Die Marksburg aus dem 13. Jahrhundert ist die einzige nie zerstörte mittelalterliche Höhenburg am Mittelrhein, die um 1900 vom Berliner Architekten Bodo Ebhardt umfassend instand gesetzt und im Zustand des späten Mittelalters rekonstruiert wurde.
Zwei Sammlungen der Burg sollten in Räumen des Rheinbaus innerhalb der Kernburg neu präsentiert werden. Für den ersten Raum, die Waffenstube, der von der höheren Ebene des Wehrgangs aus betreten wird, wurde dazu eine betretbare Ausstellungsarchitektur konzipiert, die den Besucherstrom durch die Stube leitet. In einer Tischvitrine werden darin unter anderem Münzen, Glasteile, Armbrustbolzenspitzen und ein Spielwürfel aus Bein ausgestellt. In der Ebene darunter wird in einer langen Reihe die Hellebardensammlung gezeigt.
Im nächsten Raum befindet sich die Rüstkammer. Sie bildet mit der „Gimbelschen Sammlung“ einen der Höhepunkte der Burgführung. Die wertvolle, seltene Kollektion von 14 lebensgroßen Figurinen aus dem Jahr 1880 zeigt die Entwicklung des gepanzerten Kriegers von der Antike bis zur Frühen Neuzeit. Das Ausstellungskonzept, eine U-förmige Bühne, verbindet die Architektur der Burg mit dem Ziel einer atmosphärischen Inszenierung der Exponate. Eine „Zeitschnur“ zwischen den Figuren symbolisiert den zeitlichen Abstand zwischen den Kriegern – je länger das Seil, desto größer der zeitliche Abstand.